Ines' couleurs d'ailleurs

Saturday, June 10, 2006

kulturelle Einsamkeit

Freitagabend und ich war mal wieder im Regen unterwegs.
Hier findet gerade das "Fringe-Festival" statt. Ich nenne es das Verrücktenfestival. Genau nennt es sich "festival international de l'expression libre", sprich, das Festival der freien Meinungsäußerung. Es ist nicht wirtklich gut besucht, schon gar nicht, wenn Shows wegen Regen ausfallen. So auch diejenige, die auf meinem Freitagabendprogramm stand. Da ich jedoch so auf verrückte kulturelle Aufführungen eingestellt war und richtig Lust hatte mir sowas sogar alleine anzugucken, fand ich nach langem Blättern etwas anderes im Programmheft.
Hotel M0! 4 Frauen führen irgendwas auf. Wie gesagt verrückt und vorallem schwer zu beschreiben. Da ich früh dran war, fragte ich am Eingang, ob man die Karten jetzt schon holen müsse oder ob es direkt vor Beginn reicht. Die Wichtigkeit dieser Frage klärt sich später. Da die Leute auch nicht richtig bescheid wussten, entschloss ich noch schnell bei Kerstin vorbei zu schauen und mit einem Bierchen auf den Sieg der deutschen Mannschaft anzustoßen.
Zurück am Ort des großen Events bekam ich dann auch gleich eine Karte. Die Treppe hoch, Karte einreißen wie es sich gehört und dann so ca. 8 Menschen im "Publikum". Naja, wird wohl etwas später losgehen dachte ich mir. Aber nein, kurz nachdem ich saß, verdunkelte sich der Raum und es ging los. Hier also die Bedeutung meiner Frage am Eingang! Im Endeffekt (!) also ca. 10 Leute. Genial strange! Die Show, mh, schwer zu beschreiben. Bestand aus mehreren Szenen. Alle 4 Frau unmöglich angezogen, ahmten Tiere nach, zogen sich Sachen an und wieder aus, redeten japanisch, kurz sogar deutsch, das eine hätte man als Darstellung der Lorelei deuten können. Obwohl ein Baby tot war, auf dem mit einem Dolch rumgehauen wurde. Unterlegt war alles immer mit "Musik". Nicht nur die von den Frauen, sondern auch der Technobass aus dem Club nebenan. 2 E-Gitarren, Keyboard, ein Tonband wurde abgespielt........
AmEnde der Show klatschten alle natürlich wild und es stellte sich heraus, dass über die Hälfte des Publikums Freunde von den Darstellerinnen waren. Ich verließ mit einem komischen Gefühl den Raum und musste lachend an meine Frage am Eingang denken.
War eine interessante Erfahrung, ich mag ja ungewöhnliche Dinge, hab gelacht....eigentlich habe ich mir sowas von dem Abend erwartet, nur mit MEHR Publikum!!!

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